Feng Shui

Feng Shui ist eine Jahrtausende alte Harmonie- und Weisheitslehre.
Altes Volkswissen ist die Grundlage der chinesischen Medizin und Philosophie. Sie entstanden einst aus Naturbeobachtungen, denn für die damals lebenden Menschen war es lebensnotwendig, die zyklischen Abläufe der Natur zu kennen und mit ihnen zu leben. Und so entstand aus reiner Naturbeobachtung eine Naturwahrnehmung, deren Ziel es war, hinter die Welt der Erscheinungen zu blicken, um  Rückschlüsse auf das Fließen und den Wandel der Lebensenergie Chi ziehen zu können. Um diesen Ansatz zu verstehen, muss man wissen: Chi ist nicht sichtbar, doch es wirkt überall, denn alle Formen des Lebens sind Ausdruck des Chi.
Es gibt verschiedene Ansätze, den Fluss des Chi zu deuten. So geben Wasserläufe, Bergformationen, Straßen, die Ausrichtung und Form der Häuser, Farben u.v.m. Hinweise auf die Qualität des Chi. Ziel im Feng Shui ist es, all dies so zu lenken, dass es den Menschen in seinem Lebensumfeld und Tun stärkt.

Warum wirkt Feng Shui?
Jeder hat sicher schon einmal erlebt: Man betritt einen Raum und fühlt sich spontan wohl oder unwohl. Woran liegt das? Kern der Wirksamkeit ist die Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum. Denn wir Menschen sind in ständiger Interaktion mit unserer Umwelt. Es ist für uns ein Unterschied, ob uns ein Umfeld behagt oder nicht. Gefällt uns ein Raum, so entstehen aufbauende Gefühle, die uns nähren und Energie zuführen. Das Gegenteil passiert, wenn wir uns in einem Raum aufhalten, der uns nicht behagt, weil er zum Beispiel schmutzig, dunkel, konfliktgeladen oder gar fensterlos ist, denn er verbraucht unsere Energie und schwächt uns.

 

Das Bagua – die Lebenswünsche der Menschen
Durch die einfließenden Energien aus der Umwelt erhält jeder Raum durch seine Lage eine bestimmte Grundausrichtung. Ähnlich einem Lebewesen, bei dem jedes Organ, jeder Körperteil bestimmte Aufgaben und Funktionen hat, besitzen Räume oder Grundstücke energetische Qualitäten. Das Bagua ordnet nun jedem Bereich eines Lebensumfeldes eine spezielle Bedeutung zu. So steht es für insgesamt acht Lebensthemen, von denen jedes auf einen Aspekt unseres Lebens wirkt.

5 Elemente
Die 5- Elemente- Lehre entstand einst aus dem Bedürfnis, die ewigen Gesetze des Werdens und Vergehens zu verstehen. In der Beobachtung der Natur und der ihr innewohnenden Kräfte erkannte man, dass sich das Chi entweder nach oben oder unten, nach innen oder außen, oder aber auch horizontal und rotierend bewegt. Um dies besser verstehen zu können, wurden sie mit den Naturerscheinungen verknüpft, die dem gleichen energetischen Prinzip entsprachen. So wurden die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zum Sinnbild dieser Lehre.

Die Trigramme
Die Trigramme beschreiben die Wandlungsphasen der Energie auf eine abstrakte, philosophische Weise. Ihre jeweilige Qualität lässt sich in Eigenschaften, Naturerscheinungen, Familienmitgliedern, Himmelsrichtungen, Elementen und den Lebensthemen des Bagua‘s beschreiben. So findet sich hier eine Vielzahl von Analogien, von denen jede für sich eine Facette der Trigrammenergie beschreibt.

Wohn- und Raumbedürfnisse
Menschliches Verhalten ist bedürfnisorientiert. Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow (1908-1970) beschreibt die menschlichen Bedürfnisse und Motivationen in einer hierarchischen Struktur: Auf den unteren Stufen befinden sich sogenannte Defizitbedürfnisse, auf den höheren Wachstumsbedürfnisse. Man geht davon aus, dass zuerst die Defizitbedürfnisse befriedigt werden müssen, um sich in der Folge um die Wachstumsbedürfnisse kümmern zu können.

  • Transzendenz
  • Selbstverwirklichung
  • Ästhetik
  • Kognitive Bedürfnisse
  • Selbstwert
  • Bindung
  • Sicherheit
  • Biologische Bedürfnisse

Der Baumeister und Architekturpsychologe Herbert Reichl nennt verschiedene „Wohnbedürfnisse”, die auch für den Arbeitsplatz gelten. Darunter sind …

  • Emotionale Verbundenheit und Verwurzelung
  • Ästhetik
  • Regeneration
  • Naturerleben
  • Geborgenheit und Bedürfnis nach Sicherheit
  • Bedürfnis nach Selbstdarstellung
  • Gemeinschaft und Kommunikation
  • Privatheit und deren Regulation
  • Bedürfnisorientierte Nutzung der Räume
  • Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lärm, visueller Stress und Beengungsstress

Die Wohn- und Raumbedürfnisse gelten als universell, sind allerdings individuell unterschiedlich stark ausgeprägt und verändern sich im Laufe des Lebens. Deckt sich die persönliche Wohnsituation (auch Arbeitssituation) mit den Bedürfnissen, entsteht Zufriedenheit. Entsprechendes Planen ist daher empfehlenswert.

Farben und Licht
Farben und Licht beeinflussen den gesamten Organismus und erzeugen Stimmungen. Farben sind Licht und Leben, machen die Welt lebendig und können psychologische, symbolische, kulturelle, politische, traditionelle und auch kreative Wirkungen haben.
Man unterscheidet kalte und warme Farben. Warme Farben werden als aktiv und anregend empfunden, kalte dagegen als passiv und beruhigend. Warme Farben vermitteln Spannung und Aufregung, kalte Entspannung und Beruhigung.

Landschaft und Garten
Jede Landschaft mit ihrer besonderen Qualität kann Einfluss darauf haben, wie Menschen sich fühlen und miteinander umgehen. Ähnliches trifft auf Vorgärten, Hauseingänge und Gärten zu. Sie „versorgen das Gebäude“. Gärten sind ein Ausdruck der emotionalen Haltung. Fröhliche Menschen gestalten ihren Garten anders als traurige. Je reichhaltiger und fröhlicher wir gestalten, desto mehr Chi wird vorhanden sein.
Studien belegen, dass Landschaften und Gärten sich auf die Gesundheit auswirken  und sogar heilende Wirkung haben können.